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Suchtentstehung

Wie entsteht eine Sucht? Ab wann ist man eigentlich süchtig oder abhängig? Entwickeln manche Personen eher eine Sucht als andere? Wir haben recherchiert und die Antworten auf diese Fragen zur Entstehung von Sucht hier für dich zusammengefasst.

Wie entsteht eine Sucht? Ab wann ist man eigentlich süchtig oder abhängig? Entwickeln manche Personen eher eine Sucht als andere? Wir haben recherchiert und die Antworten auf diese Fragen zur Entstehung von Sucht hier für dich zusammengefasst.

Wie entstehen Süchte?

Hinter der Entstehung einer Sucht steht eine Veränderung im Gehirn. Klicke oder tippe durch unsere interaktive Grafik, um zu erfahren, wie Süchte entstehen.

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Suchtentstehung

Hinter der Entstehung einer Sucht steht eine Veränderung im Gehirn:

  • Wiederholung: Eine Sucht kann entstehen, wenn jemand eine Droge oder eine Verhaltensweise wiederholt und regelmäßig benutzt, um ein angenehmes Gefühl zu erzeugen oder um negative Gefühle zu bekämpfen. Auch sind bestimmte Situationen mit dem Konsum oder der Verhaltensweise verknüpft. Wenn sich diese Situationen wiederholen, löst das den Reiz aus, das Suchtmittel zu konsumieren oder die Verhaltensweise anzuwenden.
  • Belohnung: Das Belohnungszentrum im Gehirn wird beim Konsum der süchtig machenden Substanz, wie Alkohol oder Nikotin, oder einer Verhaltensweise wie Computerspielen angeregt.
  • Gewöhnung: Im Laufe der Zeit gewöhnt sich das Gehirn an diese Substanz oder an die Verhaltensweise. Diese Gewöhnung führt dazu, dass die Person immer mehr benötigt, um das gleiche positive Gefühl zu erreichen.

Körperliche Abhängigkeit

Auch die körperliche Abhängigkeit spielt eine Rolle bei der Entstehung von Sucht:

  • Bei einigen Suchtmitteln, wie Alkohol, Zigaretten oder Drogen, kann eine körperliche Abhängigkeit entstehen.
  • Wenn die Person versucht, aufzuhören oder den Konsum zu reduzieren, können unangenehme Entzugserscheinungen wie Zittern, Schmerzen, Kreislaufprobleme oder Gereiztheit auftreten.
  • Um die unangenehmen Entzugserscheinungen zu bekämpfen, wird das Suchtmittel wieder genommen oder die Verhaltensweise wieder angewandt.

Was kann die Suchtentstehung beeinflussen?

Es gibt einige Risikofaktoren, die beeinflussen können, warum manche Menschen eine Sucht entwickeln. Erfahre mehr darüber, indem du auf die Emojis in unserer interaktiven Grafik klickst oder tippst.

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Risikofaktoren, die die Suchtentstehung beeinflussen können

Es gibt zwei Risikofaktoren bei Suchtmitteln, die die Suchtentstehung beeinflussen können:

  • Manche süchtig machenden Stoffe wie Alkohol und Tabak sind legal und im Vergleich zu manch anderen Drogen günstig erhältlich.
  • Manche Drogen machen schneller süchtig als andere.

Zu den biologischen und individuelle Risikofaktoren, die die Entstehung von Sucht beeinflussen, gehören:

  • Vererbung
  • Stress und schwierige Situationen im Leben
  • Traumatische Erfahrungen
  • Psychische Erkrankungen
  • Früher Beginn des Konsums im Jugendalter

Zu den sozialen und gesellschaftliche Risikofaktoren, die die Suchtentstehung beeinflussen, gehören:

  • Weite Verbreitung des Suchtmittels in der Gesellschaft, zum Beispiel Alkohol in Deutschland
  • Konsum im Freundeskreis und in der Familie
  • Keine Kontrolle des Konsums von Suchtmitteln in der Schule und in der Familie
  • Anforderungen und Druck in unserer heutigen Gesellschaft
Gut zu wissen

Bereits das Nehmen von Suchtmitteln kann schädlich für Körper und Seele sein, ohne dass man abhängig ist. So können Alkohol, Tabak oder Drogen zu Schäden an verschiedenen Organen führen. Alkohol kann die Leber schädigen und Rauchen kann zu Lungenkrebs führen.

Ab wann ist man süchtig?

Wenn man nach einer bestimmten Substanz süchtig ist, treten über einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten mindestens zwei der drei Punkte in unserer interaktiven Grafik zu. Klicke oder tippe auf die Buttons, um mehr zu erfahren.

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Das sind die Diagnose-Kriterien für eine Sucht

Wenn man nach einer bestimmten Substanz süchtig ist, treten über einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten mindestens zwei der drei Punkte zu:

Die Betroffenen können nicht mehr selbst kontrollieren, wann und wie viel sie konsumieren oder wann sie aufhören. Oft wird das von einem starken Verlangen nach der Substanz begleitet.

Die Droge bekommt eine immer größer werdende Bedeutung im Leben der Betroffenen. Dadurch werden zum Beispiel soziale Kontakte, Beruf, Schule, Hobbys oder die eigene Gesundheit vernachlässigt. Das kann zu Problemen führen. Trotzdem konsumieren Betroffene die Droge weiterhin.

Betroffene haben durch den hohen Konsum meist schon eine Gewöhnung (Toleranz) gegenüber der Droge entwickelt. Dadurch benötigen sie immer mehr davon, sonst zeigen sich Entzugssymptome. Die oft schmerzhaften Entzugssymptome wiederum lassen sich durch die Einnahme der Droge aufhalten.

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Suchtentstehung

Welche Rolle spielt die Gewöhnung bei der Entstehung einer Sucht?

Suchtentstehung

Prof. Dr. Hans-Jürgen Rumpf von der Universität zu Lübeck, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie hat diesen Beitrag wissenschaftlich gecheckt.

  • Heinz, A., Gül Halil, M., Gutwinski, S., Beck, A., & Liu, S. (2022). ICD-11: Änderungen der diagnostischen Kriterien der Substanzabhängigkeit. Der Nervenarzt, 93(1), 51–58.
  • Morales, A. M., Jones, S. A., Kliamovich, D., Harman, G., & Nagel, B. J. (2020). Identifying Early Risk Factors for Addiction Later in Life: A Review of Prospective Longitudinal Studies. Current Addiction Reports, 7(1), 89–98.
  • National Institute on Drug Abuse. (2020). Drug Misuse and Addiction (Letzter Abruf: 09.10.2023)
  • Nawi, A. M., Ismail, R., Ibrahim, F., Hassan, M. R., Manaf, M. R. A., Amit, N., Ibrahim, N., & Shafurdin, N. S. (2021). Risk and protective factors of drug abuse among adolescents: A systematic review. BMC Public Health, 21(1), 2088. 
  • Stone, A. L., Becker, L. G., Huber, A. M., & Catalano, R. F. (2012). Review of risk and protective factors of substance use and problem use in emerging adulthood. Addictive Behaviors, 37(7), 747–775.
  • Volkow, N. D., & Baler, R. D. (2013). Neuroscience of addiction. Nature Reviews Neuroscience, 14(11), 769–776. 

Letzte Aktualisierung: 23.10.2023