Zum Hauptinhalt springen
moonkin - stock.adobe.com

Partydrogen

Wachmacher oder Risiko?

Auf Partys konsumierte Drogen sollen für eine gute Stimmung und mehr Energie sorgen. Sie können jedoch, wie andere Suchtmittel auch, abhängig machen und gefährlich für Körper und Seele werden. Die wichtigsten Infos zu den bekanntesten Partydrogen für dich.

Wachmacher oder Risiko?

Auf Partys konsumierte Drogen sollen für eine gute Stimmung und mehr Energie sorgen. Sie können jedoch, wie andere Suchtmittel auch, abhängig machen und gefährlich für Körper und Seele werden. Die wichtigsten Infos zu den bekanntesten Partydrogen für dich.

Welche Partydrogen gibt es?

  • Partydrogen sind entweder synthetisch (chemisch) oder aus bestimmten Pflanzen hergestellt.
  • Meistens nimmt man Partydrogen in Form von Tabletten („Teile“) oder als Pulver.
     

Die am häufigsten konsumierten Drogen auf Partys sind:

  • Kokain, auch bekannt als „Koks“
  • Amphetamine oder ähnliche Stoffe, bekannt als Speed (Pep) oder Ecstasy (MDMA)
  • Halluzinogene (bewusstseinserweiternde) Drogen wie LSD oder Pilze mit dem Wirkstoff Psilocybin
  • Liquid Ecstasy (GHB) und Ketamin, eigentlich medizinische Mittel zur Narkose

Amphetamine sind auch in einigen Medikamenten enthalten. Mehr zu diesen Medikamenten und warum sie abhängig machen können, erfährst du auf unserer Seite zur Medikamentensucht.

Wie wirken Partydrogen?

Hinter der Wirkung von Partydrogen steht ein Prozess im Gehirn. Erfahre mehr, indem du in unserer interaktiven Grafik auf die Emojis klickst oder tippst.

    Mit deiner Zustimmung werden hier Inhalte Dritter geladen, die auch Cookies des jeweiligen Anbieters verwenden können. Durch die Nutzung dieser Inhalte erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

    Hinter der Wirkung von Partydrogen steht ein Prozess im Gehirn:

    • Partydrogen erhöhen bestimmte Botenstoffe im Gehirn. Zum Beispiel: Dopamin (Glückshormon) oder Noradrenalin (Stresshormon, welches Energie freisetzt).
    • Die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin stimulieren unser Nervensystem. Man nennt diese Drogen deswegen auch psychoaktive Substanzen.
    • Man fühlt sich leistungsfähiger und wacher.
    • Man verspürt Glücksgefühle.
    • Halluzinogene machen unsere Wahrnehmung und das Empfinden intensiver oder können sie sogar verändern.

     

    Wie Partydrogen wirken, hängt außerdem ab von:

    • Menge und Qualität der Partydroge: Bei chemischen Substanzen kann es vorkommen, dass diese „gestreckt“ sind. Das heißt, die Substanzen sind mit anderen Stoffen vermischt oder sogar verunreinigt.
    • Mischkonsum: Wenn man unterschiedliche Partydrogen an einem Abend konsumiert oder zusätzlich Alkohol trinkt.
    • Stimmung
    • Individuellen Körpereigenschaften
    • Drogenerfahrungen
    • Mit wem (in welcher Gesellschaft) Partydrogen konsumiert werden.

    Was sind die Risiken, wenn ich Partydrogen nehme?

    Es gibt viele unterschiedliche Risiken für die Gesundheit, wenn man Drogen nimmt. Die Risiken der Partydrogen hängen auch von bestimmten Faktoren ab. Klicke oder tippe auf die Emojis in unserer interaktiven Grafik um mehr zu erfahren.

    Mit deiner Zustimmung werden hier Inhalte Dritter geladen, die auch Cookies des jeweiligen Anbieters verwenden können. Durch die Nutzung dieser Inhalte erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

    Das sind die Risiken, wenn du Partydrogen nimmst

    • der Art der eingenommenen Droge
    • der Qualität und Zusammensetzung
    • der eingenommenen Menge
    • der Art der Einnahme
    • wie oft man konsumiert
    • und ob man Substanzen mischt (Mischkonsum)

    • Überdosierung und Vergiftungen
    • Herzkreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schäden an der Lunge
    • Überhitzung und Fieber
    • Krampfanfälle
    • Hirnblutungen
    • „Bad Trips“: Psychosen, das heißt Wahnvorstellungen und Halluzinationen über mehrere Tage oder Wochen
    • Angstzustände
    • Niedergeschlagenheit
    • Schlafstörungen
    • Langfristige Veränderungen und Schäden im Gehirn
    • Kollaps, Koma und Tod
    Gut zu wissen

    Wenn die Wirkung der Drogen nachlässt, kann es vorkommen, dass man sich über mehrere Tage schlapp, ängstlich oder depressiv fühlt.

    Kann man von Partydrogen abhängig werden?

    • Ja. Das Risiko, süchtig zu werden, unterscheidet sich aber nach der Art der Droge, und wie oft man sie einnimmt.
    • Das Suchtrisiko von Kokain ist beispielsweise besonders hoch.

    Ich bin neugierig und möchte gerne einmal Partydrogen probieren…

    Auf der Webseite des Projekts mindzone – sauber drauf! gibt es Sicher-Feiern-Tipps für Konsumierende.

    Diese Tipps sollen Risiken für Konsumierende senken und zum Nachdenken über den eigenen Konsum anregen.

    Kein Konsum ohne Risiko

    Informiere dich vor dem Konsum über die Gefahren und die Wirkung von Drogen. Wenn du keine Risiken eingehen möchtest oder sogar Angst hast, dann ist es besser, komplett darauf zu verzichten.

    Wie viele Menschen in Deutschland nehmen Partydrogen?

    Finde in unserer interaktiven Grafik heraus, wie viele Menschen in Deutschland schon einmal Partydrogen genommen haben.

    Mit deiner Zustimmung werden hier Inhalte Dritter geladen, die auch Cookies des jeweiligen Anbieters verwenden können. Durch die Nutzung dieser Inhalte erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

    • Weniger als einer von 100 Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren hat schon einmal Ecstasy genommen. Bei LSD, Kokain und Amphetamin sind die Zahlen geringer.
    • In der Altersgruppe der 18 bis 25-Jährigen haben 7,8 von 100 Personen bereits Ecstasy genommen. Bei LSD sind es etwa 3 von 100 Personen, während 6,8 von 100 schon Amphetamin genommen haben. Etwa 5 von 100 Personen haben schon einmal Koks konsumiert.
    • Weniger als einer von 100 Menschen im Alter von 18 bis 59 Jahren sind abhängig von Amphetaminen.
    Gut zu wissen

    Partydrogen, außer Alkohol, sind illegal. Dealen, besitzen, kaufen, weitergeben und herstellen sind nach dem deutschen Betäubungsmittelgesetz (BtMG) verboten. Ein Verstoß kann eine Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe zur Folge haben. Der Konsum ist nicht strafbar.

    Weitere Informationen und Beratung zu Partydrogen

    • Auf beratung.sauberdrauf.com gibt es eine Online-Beratung zu Freizeit- und Partydrogen.
    • Auf der Webseite drugcom.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) findest du ausführlichere Informationen zu verschiedenen Drogen und zum Thema Sucht. Außerdem gibt es auch dort eine Chat-Beratung.
    • Mindzone ist ein Projekt von jungen Partygängerinnen und Partygängern, die sich rund um das Thema Partydrogen, sicher feiern und Sucht engagieren. Hier bekommst du Informationen zu verschiedenen Drogen in der Partyszene, Beratung sowie Warnmeldungen zu verunreinigten Substanzen, die möglicherweise im Umlauf sind.

    Prof. Dr. Hans-Jürgen Rumpf von der Universität zu Lübeck, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie hat diesen Beitrag wissenschaftlich gecheckt.

    • Behrendt, K., Backmund, M., & Reimer, J. (2022). Drogenabhängigkeit (7. Auflage). Suchtmedizinische Reihe, Band 4. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V.
    • Gouzoulis-Mayfrank, E. (2013). Partydrogen. PSYCH up2date, 7(02), 73–88.
    • Kaag, A. M., Schulte, M. H. J., Jansen, J. M., van Wingen, G., Homberg, J., van den Brink, W., Wiers, R. W., Schmaal, L., Goudriaan, A. E., & Reneman, L. (2018). The relation between gray matter volume and the use of alcohol, tobacco, cocaine and cannabis in male polysubstance users. Drug and Alcohol Dependence, 187, 186–194.
    • Mahtta, D., Ramsey, D., Krittanawong, C., Al Rifai, M., Khurram, N., Samad, Z., Jneid, H., Ballantyne, C., Petersen, L. A., & Virani, S. S. (2021). Recreational substance use among patients with premature atherosclerotic cardiovascular disease. Heart, 107(8), 650–656. 
    • Orth, B. & Merkel, C. (2020). Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019. Rauchen, Alkoholkonsum und Konsum illegaler Drogen: aktuelle Verbreitung und Trends. BZgA-Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
    • Sabe, M., Zhao, N., & Kaiser, S. (2021). A systematic review and meta-analysis of the prevalence of cocaine-induced psychosis in cocaine users. Progress in Neuro-Psychopharmacology and Biological Psychiatry, 109, 110263.
    • Seitz, N.-N., Lochbühler, K., Atzendorf, J., Rauschert, C., Pfeiffer-Gerschel, T., & Kraus, L. (2019). Trends in Substance Use and Related Disorders. Deutsches Ärzteblatt international.
    • van Amsterdam, J., Pennings, E., & van den Brink, W. (2020). Fatal and non-fatal health incidents related to recreational ecstasy use. Journal of Psychopharmacology, 34(6), 591–599.
    • Winhusen, T., Theobald, J., Kaelber, D. C., & Lewis, D. (2020). The association between regular cocaine use, with and without tobacco co-use, and adverse cardiovascular and respiratory outcomes. Drug and Alcohol Dependence, 214, 108136.

    Letzte Aktualisierung: 23.10.2023