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Glücksspiele

Sportwetten, Online-Casinos, Automaten: Können Glücksspiele krank machen?

Die Aussicht, Geld mit einem Spiel zu gewinnen, reizt viele Menschen. Glücksspielen kann Spaß bringen, aber auch abhängig machen. Wusstest du, dass die Abhängigkeit von Glücksspielen eine anerkannte und schwere Krankheit ist? Die wichtigsten Infos rund um Glücksspiele für dich.

Sportwetten, Online-Casinos, Automaten: Können Glücksspiele krank machen?

Die Aussicht, Geld mit einem Spiel zu gewinnen, reizt viele Menschen. Glücksspielen kann Spaß bringen, aber auch abhängig machen. Wusstest du, dass die Abhängigkeit von Glücksspielen eine anerkannte und schwere Krankheit ist? Die wichtigsten Infos rund um Glücksspiele für dich.

Welche Formen von Glücksspielen gibt es?

Es gibt viele unterschiedliche Formen des Glücksspiels. Dazu gehören zum Beispiel Spielautomaten, Lose, Sportwetten, Poker oder Online-Casinos.

Was sind Online-Glücksspiele oder Glücksspiel-Apps?

  • Online-Glücksspiele oder Glücksspiel-Apps sehen im ersten Moment oft aus wie ein normales Computer- oder Handyspiel.
  • Bei Glücksspielen haben Spielende die Möglichkeit, an bestimmten Glücksspielangeboten wie virtuellen Spielautomaten oder Roulette teilzunehmen, um beispielsweise Gegenstände oder virtuelles Geld zu erspielen.
  • Diese sind im weiteren Spielverlauf nützlich oder sogar nötig, um weiterspielen zu können.
  • In manchen Spielen kann echtes Geld in virtuelle Währung umgetauscht und dieses dann im Spiel investiert werden.
  • Gewonnenes virtuelles Geld kann ebenso von Spielenden in echtes Geld getauscht werden.

Hast du schon einmal Streams von Influencern gesehen, die Glücksspiele wie Online-Casinos bewerben? Sie wecken Hoffnungen auf große Gewinne, die sich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit nicht erfüllen.

Warum können Glücksspiele abhängig machen?

Klicke oder tippe auf die interaktiven Buttons in unserer Grafik und erfahre, warum Glücksspiele abhängig machen können.

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  • Bei einem Glücksspiel Geld zu gewinnen, macht Spaß und fühlt sich gut an.
  • Die Wiederholung dieses positiven Gefühls kann dazu führen, dass Spielerinnen und Spieler immer mehr spielen müssen, um das gleiche Gefühl zu erreichen.
  • Glücksspiele wirken dann am stärksten, wenn nur ab und zu ein Gewinn gemacht wird.
  • Für einige Spielerinnen und Spieler ist Glücksspiel auch ein Mittel, um negative Gefühle wie Stress oder Angst zu bekämpfen.
  • Spielverluste werden oft ignoriert, denn beim nächsten Spiel besteht wieder die Chance, einen Gewinn zu machen.

Spielerinnen und Spieler investieren immer mehr Geld in Glücksspiele. Sie spielen öfter und länger. Der Nervenkitzel wird immer wichtiger. So wird auch das Risiko größer, Geld zu verlieren.

  • Einige versuchen, verlorenes Geld wiederzugewinnen und spielen weiter, was zu einem Teufelskreis und in die Abhängigkeit führen kann.
  • Wenn eine abhängige Spielerin oder ein abhängiger Spieler aufhört zu spielen, kann dies zu Entzugserscheinungen führen, zum Beispiel zu Reizbarkeit, Schlafstörungen oder Depressionen.
Gut zu wissen

Die Gewinnchancen beim Glücksspiel können nicht beeinflusst werden, auch wenn man sich bestimmte „Strategien“ oder „Taktiken“ zurechtlegt. Nur der Zufall und das Glück entscheiden über Gewinne und Verluste.

Was ist Glücksspielsucht?

  • Der Fachbegriff für die Abhängigkeit von Glücksspielen heißt: pathologisches (krankhaftes) Glücksspielen.
  • Die Sucht nach Glücksspiel ist eine verhaltensbezogene Sucht und eine anerkannte Krankheit, die behandelt werden kann.
  • Die Glücksspielstörung hat Ähnlichkeiten zu der Sucht nach einer bestimmten Droge, deswegen wenden Fachkräfte wie Ärztinnen und Ärzte sowie Psychologinnen und Psychologen ähnliche Kriterien an.
  • Es finden sich insbesondere Kontrollverlust, eine große Wichtigkeit im Leben und Fortsetzung trotz negativer Folgen wieder, die auch andere Verhaltenssüchte bestimmen.

Oft entwickelt sich eine Glücksspielsucht nicht von heute auf morgen, sondern schleichend.

Was sind die möglichen Folgen von Glücksspielsucht?

Klicke oder tippe auf die Emojis in unserer interaktiven Grafik, um mehr über die möglichen Folgen von Glücksspielsucht zu erfahren.

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  • Verlust von Geld
  • Schulden
  • Scham- und Schuldgefühle
  • Kriminelle Handlungen, um sich das Glücksspiel leisten zu können
  • Verlust des Arbeitsplatzes, von wichtigen Beziehungen oder der Wohnung/ des Hauses
  • Psychische Erkrankungen wie Depressionen
  • Selbstmordversuche
  • Gefährlicher Konsum von Alkohol und Drogen

Wo finde ich Hilfe und Beratung, wenn ich ein Problem mit Glücksspielen habe?

Es gibt einige Unterstützungsprogramme und Behandlungsmöglichkeiten für Menschen, die versucht haben, mit Glücksspielen aufzuhören, aber es nicht allein geschafft haben.

  • Auf der Internetseite www.check-dein-spiel.de können Betroffene ihr Glücksspielverhalten selbst testen. Auch Angehörige und Interessierte finden dort weitere Informationen. Außerdem gibt es eine professionelle Online-Beratung, um mit Glücksspielen aufzuhören.

Wenn du Schwierigkeiten mit Glücksspielen hast, ist es wichtig, dass du dich an eine Sucht- und Drogenberatungsstelle oder an deine Ärztin oder deinen Arzt wendest. In den Beratungsstellen arbeiten Menschen, die viel Erfahrung haben und dir kostenlos helfen können. Sie haben Schweigepflicht und dürfen nichts weitererzählen.

Prof. Dr. Hans-Jürgen Rumpf von der Universität zu Lübeck, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie hat diesen Beitrag wissenschaftlich gecheckt.

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2022). Verzockt: Informationen zur Glücksspielsucht für Jugendliche [Letzter Aufruf 18.09.2023]
  • King, D. L., & Delfabbro, P. H. (2018). Predatory monetization schemes in video games (e.g. ‘Loot boxes’) and internet gaming disorder. Addiction, 113(11), 1967–1969.
  • Petry, J., Füchtenschnieder-Petry, I., Vogelgesang, M., & Brück, T. (2020). Pathologisches Glücksspielen (4. Auflage). Suchtmedizinische Reihe, Band 6. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.

 

Letzte Aktualisierung: 23.10.2023