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Ernährungsmythen im Check

Im Internet und in den sozialen Medien kursieren tausende Seiten und Posts mit Informationen rund um die angeblich gesündeste und beste Ernährung. Vielleicht findest du es manchmal verwirrend, zwischen richtigen und falschen Informationen zu unterscheiden. Das Wichtigste, wie du Ernährungsirrtümer erkennen kannst und Antworten auf die hartnäckigsten Ernährungsmythen für dich.

Im Internet und in den sozialen Medien kursieren tausende Seiten und Posts mit Informationen rund um die angeblich gesündeste und beste Ernährung. Vielleicht findest du es manchmal verwirrend, zwischen richtigen und falschen Informationen zu unterscheiden. Das Wichtigste, wie du Ernährungsirrtümer erkennen kannst und Antworten auf die hartnäckigsten Stories für dich.

Wie erkenne ich falsche Informationen über Ernährung in Social Media und im Internet?

  • Am glaubwürdigsten sind wissenschaftliche Zeitschriften, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse veröffentlichen.
  • Auch Webseiten von öffentlichen Ernährungsorganisationen, wie zum Beispiel der Deutschen Gesellschaft für Ernährung oder dem Bundeszentrum für Ernährung sind glaubwürdig.
  • Genauer hinsehen solltest du bei anderen Webseiten, Online-Magazinen und Online-Zeitungen, Blogs und Foren sowie in Social Media.

  • Klingt die Überschrift zu schön, um wahr zu sein? Dann ist sie wahrscheinlich auch nicht wahr.
  • Beispiele: „Schokolade kann Krebszellen bekämpfen!“ oder „Mit der Kartoffeldiät habe ich 10 kg in 2 Wochen abgenommen!“
  • Außerdem: Erfahrungsberichte von einzelnen Personen gelten nicht für alle.

  • Verlässliche Beiträge berichten sowohl über die Vorteile als auch über die Nachteile.
  • Es gibt keine „Wunderlebensmittel“.
  • Gesundes Essen ist abwechslungsreich und besteht aus verschiedenen Lebensmitteln, die verschiedene Nährstoffe haben.

  • Sind Autorinnen und Autoren oder Herausgeber und Herausgeberinnen in dem Beitrag genannt?
  • Sind sie Expertinnen und Experten für das Thema „Ernährung“? Haben sie einen Beruf, der mit Ernährung zu tun hat, zum Beispiel Diätassistent oder Ernährungswissenschaftlerin? Dann ist der Beitrag wahrscheinlich seriös.
  • Gibt es einen Link zu der wissenschaftlichen Studie, auf die sich der Beitrag bezieht?
  • Wollen die Autorinnen und Autoren oder Herausgeber und Herausgeberinnen Geld verdienen, das heißt bestimmte Produkte verkaufen oder dafür Werbung machen?

Die Information sollte nicht zu alt sein, denn manche Ergebnisse aus der Wissenschaft können durch neue Forschung nicht mehr gültig sein.

Was ist dran an diesen 10 Ernährungsmythen?

Klicke oder tippe auf die GIFs in unserer interaktiven Grafik, um die 10 Ernährungsmythen zu entdecken.

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Nein.

  • Fett hat zwar mehr Kalorien als Kohlenhydrate und Eiweiße, wichtig für die Gesundheit ist jedoch die Qualität des Fetts
  • Ungesättigte Fettsäuren aus Pflanzenölen, Nüssen, Samen und Fisch sind wichtig für unseren Körper.
  • Zu viele gesättigte Fettsäuren und Trans-Fettsäuren schaden unseren Blutgefäßen und das Risiko für zum Beispiel Schlaganfälle kann steigen. Diese sind in fettreichen tierischen Produkten wie Butter, Sahne, Schweinefleisch oder Fast Food enthalten.

Nein.

  • Wenn man keinen Leistungssport macht, braucht man kein zusätzliches Eiweiß.  
  • Mit einer abwechslungsreichen Ernährung nimmt man in den meisten Fällen genug Eiweiß zu sich. 
  • Mehr Eiweiß in Form von Shakes ist also nicht nötig. Das gilt auch für andere spezielle Eiweiß-Produkte, wie Eiweiß-Brot oder Protein-Riegel.

Kommt drauf an.

  • Frisches oder gekochtes Gemüse und Obst sättigt durch Kauen länger. 
  • Bei der Herstellung von Smoothies können durch Schälen gesunde Inhaltsstoffe verloren gehen.
  • Trotzdem kann ein Smoothie manchmal praktisch sein, um 1-2 Portionen Gemüse oder Obst zu ersetzen. Dann solltest du darauf achten, dass kein zusätzlicher Zucker („Zuckerzusatz“) oder andere Zusatzstoffe enthalten sind.

Kommt drauf an.

  • „Superfoods“ sind Lebensmittel, die laut manchen Aussagen besser für unsere Gesundheit sein sollen als andere Nahrungsmittel.  Zu den Superfoods im Trend gehören zum Beispiel Açai- und Gojibeeren oder Chia-Samen. Sie müssen oft aus fernen Ländern weit transportiert werden und sind teuer.
  • Bestimmte Superfoods lassen sich durch heimische Lebensmittel ersetzen. Heimische Leinsamen sind zum Beispiel vergleichbar mit Chiasamen.
  • Aussagen über Superfood kommen oft aus bestimmten Studien, die sich nicht immer auf unsere tägliche Ernährung übertragen lassen. Es ist unrealistisch zu erwarten, dass eine kleine Auswahl an Superfoods unsere Gesundheit wirklich steigert.

Nur in Ausnahmefällen.

Nicht bewiesen.

  • Detox ist das englische Wort für Entgiftung
  • Wissenschaftliche Studien konnten bisher nicht beweisen, dass Detox-Produkte wie Tees, Säfte oder Kapseln den Körper von unerwünschten Stoffen befreien.
  • Außerdem sind sie meistens teurer als ähnliche Produkte ohne diese Bezeichnung.
  • Für die Entgiftung des Körpers sind die Leber und die Nieren zuständig, unterstützt vom Darm und der Lunge. Wenn du täglich Obst und Gemüse isst und genug Wasser trinkst, dann unterstützt du deine Organe bei der natürlichen Entgiftung.

Nein.

  • Vollkornbrot ist gesünder als Brot aus Weißmehl.
  • Nur an der Farbe erkennt man nicht, ob es ein Vollkornbrot ist. Brote aus Weißmehl können durch Einfärbung oder einen höheren Anteil an Kernen und Samen dunkler wirken.  
  • Am besten siehst du im Zutatenverzeichnis nach oder fragst in der Bäckerei, ob das Brot aus Vollkorn ist.

Nicht unbedingt.

  • Der Begriff „Light“ auf einem Lebensmittel kann sich auf verschiedene Zutaten beziehen. „Light“ kann etwa bedeuten, dass weniger Zucker, Fett, Alkohol oder Koffein in einem Produkt sind.
  • Um trotzdem einen guten Geschmack zu erzielen, werden beispielsweise andere Ersatzstoffe oder Aromen hinzugefügt. So kann ein fettarmer Joghurt umso mehr Zucker enthalten.

Nein.

  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist eine Empfehlung der Hersteller
  • Es ist eine Garantie, dass Geschmack, Geruch, Farbe, Beschaffenheit und Nährwert bei korrekter Lagerung des ungeöffneten Produkts bis zu dem angegebenen Datum erhalten bleiben.
  • Verlasse dich auf deine Sinne, um zu testen, ob man das Produkt nach Ablauf des MHDs noch essen kann.

Nein.

  • Wenn die vegane Ernährung abwechslungsreich und gut geplant ist.
  • Personen, die sich vegan ernähren, sollten ihre Nährstoffversorgung regelmäßig von einer Ärztin oder einem Arzt untersuchen lassen.
  • Kindern und Jugendlichen wird eine vegane Ernährungsweise nicht empfohlen, denn sie wachsen noch.

Dr. Xinting Cai von Helmholtz Munich hat diesen Text wissenschaftlich gecheckt.

 

Letzte Aktualisierung: 29.02.2024