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Impfungen

Durch Impfungen wird dein Immunsystem gestärkt, damit es besser gegen Viren oder Bakterien kämpfen kann.

Durch Impfungen wird dein Immunsystem gestärkt, damit es besser gegen Viren oder Bakterien kämpfen kann.

Warum sollte ich mich impfen lassen?

Klicke oder tippe auf die Spritze in unserer interaktiven Grafik, um herauszufinden, warum du dich impfen lassen solltest.

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  • Impfungen sind wichtig, um dich vor bestimmten Krankheiten zu schützen. Impfungen trainieren das Immunsystem, sogenannte Antikörper gegen die jeweilige Erkrankung zu produzieren. Durch Impfungen wird also dein Immunsystem gestärkt, damit es besser gegen Viren oder Bakterien kämpfen kann.
  • Impfungen sind aber nicht nur gut für dich selbst, sondern auch für andere. Wenn viele Menschen geimpft sind, breiten sich Krankheiten nicht so leicht aus.
  • Manche Menschen, zum Beispiel Neugeborene können nicht geimpft werden. Wenn in ihrer Umgebung viele Menschen geimpft sind, sind sie gut geschützt. Das nennt man indirekten Schutz oder Herdenimmunität.
  • Dieser Schutz setzt allerdings erst dann ein, wenn ein sehr großer Anteil in der Bevölkerung gegen die jeweilige Erkrankung geimpft ist. Man nennt diesen Anteil auch Impfquote. Bei Masern und Keuchhusten müssten zum Beispiel 95 von 100 Menschen geimpft sein, damit eine Herdenimmunität entsteht.
Gut zu wissen

Bei sehr hohen Impfquoten (Anteil der geimpften Personen in der Bevölkerung) können Krankheitserreger regional oder auch weltweit ausgerottet werden.

Gegen welche Krankheiten sollte ich mich als Jugendliche*r impfen lassen?

Für Jugendliche von 12 bis 17 Jahren gibt es Empfehlungen, gegen welche Krankheiten sie geimpft werden oder welche Impfungen in diesem Alter aufgefrischt werden sollten.

Gut zu wissen

Die Impf-Empfehlungen kommen in Deutschland von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut. Die STIKO bewertet den Nutzen und die Risiken von Impfungen anhand von wissenschaftlichen Studien und mathematischen Modellen. Die Empfehlungen geben den Ärztinnen und Ärzten und auch der Bevölkerung in Deutschland eine Orientierung, welche Impfungen wichtig sind.

Gegen diese Krankheiten werden im Alter von 12 bis 17 Jahren folgende Impfungen von der STIKO empfohlen:

Oft hast du die Impfung gegen diese vier Krankheiten schon als Baby erhalten. Das nennt man Grundimmunisierung. Als Jugendliche oder Jugendlicher erhältst du dann noch eine Auffrischungsimpfung. So kann der Schutz gegen diese Krankheiten sicher bestehen bleiben. Meistens bekommst du gegen diese vier Krankheiten eine Kombinationsimpfung, das heißt: Eine Spritze gegen vier Krankheiten.

Die Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus, und Keuchhusten solltest du auch als Erwachsene oder Erwachsener alle 10 Jahre auffrischen.

Normalerweise hast du die Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und in manchen Fällen Windpocken schon als kleines Kind bekommen. Manchen Jugendlichen fehlt jedoch noch die zweite Impfung. Falls sie dir fehlt, bekommst du eine Kombinationsimpfung: Eine Spritze gegen vier Krankheiten.

Humane Papillomviren (HPV) gehören zu den häufigsten Erregern, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. HPV-Infektionen können im Laufe der Zeit das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen, besonders am Gebärmutterhals, aber auch am After, Penis sowie im Mund und Rachen. Die Impfung gegen HPV ist eine wirksame Methode, um sich vor den gefährlichsten HPV-Typen zu schützen und dadurch das Risiko für diese Krebserkrankungen zu verringern.

Die Hepatitis B ist eine ansteckende Leberentzündung, die durch Viren verursacht wird. Hepatitis-B-Viren werden durch Körperflüssigkeiten, zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr oder durch verunreinigte Spritzen beim Drogenkonsum übertragen. Wenn du die Impfung gegen Hepatitis B nicht als Baby erhalten hast, kannst du diese nachholen. Es sind drei Impfungen nötig, damit du einen vollständigen Schutz gegen Hepatitis B hast.

FSME ist eine Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks. Sie wird durch Viren ausgelöst, die durch Zeckenstiche auf den Menschen übertragen werden. In Deutschland gibt es einige sogenannte FSME-Risikogebiete. Das heißt, das Risiko, FSME zu bekommen, ist dort besonders hoch. Auch in anderen europäischen Ländern gibt es FSME-Risikogebiete.

Zurzeit werden gesunden Jugendlichen Impfungen gegen Grippe und COVID-19 nicht empfohlen. Wenn du aber eine chronische Erkrankung, zum Beispiel an der Lunge oder am Herzen hast, kann eine Impfung gegen Grippe und COVID-19 sinnvoll sein. Deine Ärztin oder dein Arzt kann dir in diesem Fall weiterhelfen.

Wichtig

Damit du am besten von der Impfung gegen HPV profitierst, solltest du dich impfen lassen, bevor du das erste Mal Sex hast.

Reiseimpfungen

Schüleraustausch, Auslandsjahr oder eine Reise nach dem Schulabschluss. In manchen Ländern gibt es Krankheiten, die in Deutschland nicht verbreitet sind oder Impfpflichten gegen bestimmte Erkrankungen. Deine Hausärztin oder dein Hausarzt können dich vor einer Reise zu sogenannten Reiseimpfungen beraten. Außerdem kannst du dich in Arztpraxen für Tropenmedizin beraten lassen.

Gut zu wissen

Nicht alle Krankenkassen übernehmen die Kosten für Reiseimpfungen.

Ist Impfen gefährlich?

Über Impfungen und (gefährliche) Nebenwirkungen kursieren viele Gerüchte und Fake News. Moderne Impfstoffe sind sehr sicher und wirksam.

Das sind die Gründe für die Sicherheit von Impfstoffen:

  • Die Unternehmen, die Impfstoffe herstellen und verkaufen, müssen die Sicherheit und die Wirksamkeit von Impfungen in großen Studien sehr genau nachweisen.
  • Bevor die Impfstoffe in die Arztpraxen kommen, prüfen deutsche und europäische Zulassungsbehörden diese Studien streng.
  • Auch nach der Zulassung werden Impfstoffe genau überwacht. Ärztinnen und Ärzte müssen Nebenwirkungen, die sie bei Patientinnen und Patienten beobachten, sofort bei bestimmten Behörden melden.

Was sind Impfreaktionen?

Es kann manchmal passieren, dass man nach einer Impfung Schmerzen an der Stelle hat, wo die Spritze in die Haut gestochen hat oder sich etwas krank fühlt. Der Grund: Das Immunsystem reagiert auf den Impfstoff. In den meisten Fällen ist eine solche Impfreaktion nach kurzer Zeit wieder vorbei.

Wenn du dich noch länger nach einer Impfung krank fühlst oder glaubst, einen Impfschaden zu haben, suche deine Ärztin oder deinen Arzt auf.

Stimmen die Berichte über Impfschäden oder Impfkomplikationen?

Oft tauchen bestimmte Berichte über schlimme Impfschäden in Zeitungen oder in sozialen Medien auf. Wir haben zwei Beispiele für dich recherchiert:

Vielleicht hast du schon einmal gehört oder gelesen, dass Impfungen Krebs, Unfruchtbarkeit oder Autismus auslösen können?

Diese Meldungen beruhen auf Falschinformationen. Oft werden dafür Dinge in einen Zusammenhang gesetzt, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben:

Beispiel: Immer weniger Geburten und eine hohe Impfquote in westlichen Ländern werden vermischt zu der Behauptung, dass Impfungen zu Unfruchtbarkeit führen können. Niedrige Geburtenzahlen in westlichen Ländern sind aber die Folge einer veränderten Familienplanung in unserer Gesellschaft und nicht die Folge, dass viele Menschen geimpft sind.

Andere Falschinformationen beruhen auf gefälschten Studien. So hat ein ehemaliger Arzt in den 1990er Jahren eine Studie zum Thema Impfen und Autismus gefälscht. Seitdem wurde der Zusammenhang in vielen großen Studien untersucht und es wurde kein Zusammenhang gefunden.

Impfungen sind gefährlicher als die Krankheit, die durch die Impfung verhindert werden soll.

Auch das ist falsch.

Beispiel: Eine von 1.000 Personen, die nicht gegen Masern geimpft sind, entwickelt eine Gehirnentzündung in Folge einer Masernerkrankung. Im Gegensatz dazu liegt das Risiko, nach einer Masern-Impfung an einer Gehirnentzündung zu erkranken, bei weniger als einer Person unter einer Million. Die Impfung birgt also eine deutlich geringere Gefahr von Komplikationen als eine tatsächliche Masern-Erkrankung.

Gut zu wissen

Wenn du Fragen zu Impfungen hast, wende dich an eine Ärztin oder einen Arzt. Wenn du eine J1-Untersuchung in Anspruch nimmst, checkt die Ärztin oder der Arzt deinen Impfpass und klärt dich über fehlende Impfungen auf.

Dr. Nicole Maison von Helmholtz Munich und vom Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München hat diesen Beitrag wissenschaftlich gecheckt.

  • Ankermann, T., Spindler, T., Gerstlauer, M. & Schmidt, S. (2018). Allergies and vaccination: a myth demystified. Allergo Journal International, 27(7), 234–243.
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: impfen-info.de. Impfempfehlungen für Jugendliche (12-17 Jahre) [Letzter Abruf: 22.04.2024]
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: impfen-info.de. Sicherheit von Impfungen [Letzter Abruf: 22.04.2024]
  • Lehmann, C. (2022). Impfungen für das Immungedächtnis – immer wieder oder einmalig? Der Internist, 63(5), 476–483.
  • Robert Koch Institut: Ratgeber Masern [Letzter Abruf: 22.04.2024]
  • Robert Koch Institut: Impfmythen: Falschinformationen wirksam aufklären [Letzter Abruf: 22.04.2024]
  • Ständige Impfkommission. (2023) Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 2023. Epid Bull 2023;4:3- 68
  • Zepp, F. (2018). Impfmythen in der Pädiatrie. Monatsschrift Kinderheilkunde, 166(12), 1114–1119.

Letzte Aktualisierung: 22.04.2024