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Alkohol

Partykönig oder Krankmacher?

Alkohol zu trinken ist in Deutschland weit verbreitet. Für viele Menschen gehören Getränke mit Alkohol zum Feiern oder zum Essen dazu. Vielleicht trinkst du auch ab und zu auf Partys oder mit deinen Freunden und Freundinnen. Im ersten Moment macht Alkohol lustig und entspannt. Er kann aber auch zu unangenehmen Abstürzen führen und süchtig und krank machen. Doch wieviel Alkohol ist zu viel und welche Risiken gibt es? Die wichtigsten Infos zu Alkohol für dich.

Partykönig oder Krankmacher?

Alkohol zu trinken ist in Deutschland weit verbreitet. Für viele Menschen gehören Getränke mit Alkohol zum Feiern oder zum Essen dazu. Vielleicht trinkst du auch ab und zu auf Partys oder mit deinen Freunden und Freundinnen. Im ersten Moment macht Alkohol lustig und entspannt. Er kann aber auch zu unangenehmen Abstürzen führen und süchtig und krank machen. Doch wieviel Alkohol ist zu viel und welche Risiken gibt es? Die wichtigsten Infos zu Alkohol für dich.

Was ist Alkohol?

Alkohol ist ein chemischer Stoff, der in vielen Getränken wie Bier, Wein, Schnaps oder Cocktails enthalten ist.

Gut zu wissen

Unser Stoffwechsel wandelt Alkohol in ein Zellgift um, welches schädliche Auswirkungen auf unseren Körper und unsere Seele hat.

Wie wirkt Alkohol?

Klicke oder tippe auf die Emojis in unserer interaktiven Grafik, um zu erfahren, wie Alkohol im Körper wirkt.

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  • Alkohol ist ein Zellgift und wird über die Schleimhäute und den Darm aufgenommen.
  • Er gelangt dann in die Blutbahn und somit in den ganzen Körper.
  • Im Gehirn bindet er sich an spezielle Rezeptoren.
  • Dort werden Glückshormone (Dopamin) freigesetzt.
  • Alkohol wirkt erst angenehm und hellt die Stimmung auf.
  • Ab einer größeren Menge Alkohol kann man seine Gefühle nicht mehr gut selbst kontrollieren. Es kann sogar aggressiv machen.
  • Nach einer großen Menge wirkt Alkohol betäubend.

Die Menge des Alkohols im Blut nennt man Blutalkoholkonzentration. Sie wird in der Maßeinheit Promille gemessen. Bei Frauen steigt Alkohol im Blut schneller an als bei Männern.

Wann bin ich wieder nüchtern?

  • Wenn der Körper Alkohol abbaut, leistet er schwere Arbeit.
  • Alkohol wird zu einem kleinen Teil über die Niere, Haut und Lunge abgebaut.
  • Die größte Arbeit beim Abbau leistet allerdings die Leber.
  • Wann genau man wieder nüchtern ist, kann man nicht genau sagen, da jeder Körper individuell ist.
  • Allgemein kann man aber sagen, dass Frauen durchschnittlich 0,1 Promille pro Stunde abbauen, während Männer bis zu 0,2 Promille abbauen.

Das passiert bei verschiedenen Promille-Zahlen im Körper

  • Man verspürt weniger Hemmungen.
  • Man kommt leichter in Kontakt mit anderen Menschen.

  • Das eigene Erleben und Verhalten verändert sich.
  • Man ist bereit, mehr Alkohol zu trinken.

  • Die Sehleistung und die Reaktionsfähigkeit lassen nach.
  • Risiken können nicht mehr gut eingeschätzt werden.

  • Die Sehleistung verschlechtert sich weiter.
  • Auch hört man nicht mehr so leicht.
  • Man wird leichter gereizt.

  • Die Konzentration und das Gleichgewicht sind gesunken.
  • Man überschätzt sich selbst leichter, so dass es gefährlich werden kann.

  • Hier setzt der Rausch ein.
  • Die Stimmung kann entweder heiter oder depressiv werden.
  • Das Gleichgewicht und die Sprache sind sichtbar gestört: Man lallt und torkelt.
  • Man wird müde und schläfrig.

  • Jetzt ist sogar die Atmung beeinträchtigt.
  • Die Reflexe setzen aus.
  • Man muss erbrechen.
  • Man kann ins Koma fallen.

Promille-Quiz: Wie viel Promille habe ich?

Erfahre in unserem interaktiven Quiz, was bei verschiedenen Promillezahlen in deinem Körper, deinem Gehirn und mit deinen Sinnen passiert.

Beachte jedoch: Die Promillezahlen im Quiz sind ungefähre Werte. Wie bestimmte Mengen von Alkohol wirken, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. So sind etwa Kinder und Jugendliche viel empfindlicher gegenüber Alkohol als Erwachsene.

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Wieviel Alkohol kann ich trinken, ohne dass es ungesund ist?

  • In deiner Jugend entwickeln sich dein Gehirn und dein Körper noch. Die Entwicklung des Gehirns dauert sogar bis zu deinem 25. Lebensjahr.
  • Deine Zellen teilen sich schneller als bei Erwachsenen und sind deshalb anfälliger für Schäden. Auch die Leber von Kindern und Jugendlichen kann Alkohol nur in kleinen Mengen abbauen.
  • Wenn Jugendliche Alkohol trinken, hat das für sie also mehr Risiken als für Erwachsene.
  • Je regelmäßiger und öfter jemand Alkohol trinkt, desto größer werden die gesundheitlichen Risiken sowie die Gefahr, eine Sucht zu entwickeln.
  • Schon ab kleinen Mengen steigt das Risiko für spätere Erkrankungen. Eine sichere Menge gibt es nicht – weniger ist immer besser.
Gut zu wissen

Gegen ein Glas Sekt zum Anstoßen bei einem Geburtstag ist nichts einzuwenden, wenn du schon 16 bist. Wenn du Alkohol konsumierst, achte darauf, dass es dir an diesem Tag gut geht und du genug gegessen hast. Wichtig ist auch, dass du dich in der Situation wohl fühlst.

Trinke ich zu viel Alkohol?

Es gibt einen einfachen Test, der dir eine erste Orientierung über deinen Alkoholkonsum geben kann. Schau dir dazu unsere Grafiken im Slider an und zähle die Bierflaschen, die du bei der Beantwortung der Fragen sammelst.

Zähle die Flaschen:

Wie oft trinkst du Alkohol?

  • Nie: keine Flasche
  • Ungefähr 1 Mal pro Monat: 1 Flasche
  • 2 bis 4 Mal pro Monat: 2 Flaschen
  • 2 bis 3 Mal pro Woche: 3 Flaschen
  • 4 Mal oder häufiger pro Woche: 4 Flaschen

Wenn du an einem Tag Alkohol trinkst, wie viel alkoholhaltige Getränke trinkst du dann typischerweise?

  • 1 oder 2: keine Flasche
  • 3 oder 4: 1 Flasche
  • 5 oder 6: 2 Flaschen
  • 7 oder 8: 3 Flaschen
  • 10 oder mehr: 4 Flaschen

Wie oft hast du im letzten Jahr an einem Tag 6 oder mehr alkoholische Getränke getrunken?

  • Nie: keine Flasche
  • Seltener als 1 Mal pro Monat: 1 Flasche
  • 1 Mal pro Monat: 2 Flaschen
  • 1 Mal pro Woche: 3 Flaschen
  • Täglich oder fast täglich: 4 Flaschen

Fühlst du dich eher als Mann oder als Frau?

Auflösung:

  • Frauen: 3 oder mehr als 3 Flaschen: erhöhtes Risiko für alkoholbezogene Störungen; 4 oder mehr als 4 Flaschen: riskanter Alkoholkonsum
  • Männer: 4 oder mehr als 4 Flaschen: erhöhtes Risiko für alkoholbezogene Störungen; 5 oder mehr als 5 Flaschen: riskanter Alkoholkonsum

 

In der Medizin gibt es mehrere Abstufungen darüber, wie viel Alkohol zu viel ist:

  • Es gibt keinen Alkoholkonsum ohne Risiko.
  • Bereits bei kleinen Mengen steigt das Risiko für spätere Erkrankungen.
  • Weniger zu trinken, lohnt sich immer.

Wenn man innerhalb einer kurzen Zeit sehr viel Alkohohol trinkt, spricht man von Rauschtrinken.

  • Schon ab einer geringen Promilleanzahl kann eine Alkoholvergiftung einsetzen.
  • Das Bewusstsein, die Denkleistung, Sinne und Emotionen sind gestört.
  • Häufige Anzeichen sind Erbrechen oder ein "Filmriss", das heißt wenn man sich nicht mehr an den Abend erinnen kann.
  • Eine Alkoholvergiftung kann auch zu Bewusstlosigkeit, Kreislaufversagen, Koma und Tod führen. Bei Bewusstlosigkeit einer betrunkenen Person, das heißt wenn die Person sich nicht mehr wecken lässt, sollte ein Rettungswagen gerufen und die Person in die stabile Seitenlage gebracht werden.

  • Davon spricht man, wenn über mindestens 1 Monat oder in den letzten 12 Monaten geistige und körperliche Schäden durch Alkoholkonsum aufgetreten sind.
  • Oft stört der schädliche Alkoholgebrauch auch Mitmenschen.

  • Alkoholabhängigkeit ist eine anerkannte Krankheit mit genauen Kriterien für eine Diagnose.
  • Sie kann dann enstehen, wenn das Trinken zur Gewohnheit wird und schwierige Situationen im Leben nicht mehr ohne Alkohol überwunden werden können.

Ab wann bin ich süchtig nach Alkohol?

  • Wenn du nicht mehr frei entscheiden kannst, wann, wie oft und wieviel du trinkst und wenn du immer größere Mengen trinken musst, um die Wirkung zu spüren, können das erste Warnsignale sein.
  • Das Konsumieren von Alkohol wird zum wichtigsten Teil in deinem Leben und du machst auch dann weiter, wenn du negative Folgen bemerkst.
  • Ein weiteres Zeichen ist das Auftreten von Entzugserscheinungen wie Schwitzen, Zittern oder Unruhe, wenn du keinen oder weniger Alkohol trinkst.
Gut zu wissen

Für die Diagnose von Abhängigkeit gibt es genaue Kriterien. Die Diagnose muss jedoch immer von einem Arzt oder einer Ärztin gestellt werden. Wenn du Hilfe brauchst, suche eine Suchtberatungsstelle oder deine Ärztin oder deinen Arzt auf.

Was sind die Folgen, wenn ich Alkohol trinke?

  • Risiken für die Gesundheit gibt es schon vor einer Alkoholabhängigkeit.
  • Es gibt direkte Folgen, wenn man zu viel Alkohol trinkt.
  • Es gibt aber auch Langzeitfolgen, die man nicht sofort merkt. Langzeitfolgen entstehen, wenn man über einen längeren Zeitraum oft und viel trinkt.
  • Alkohol erhöht das Risiko für über 200 Erkrankungen und schädigt fast alle Organe.

  • Alkoholvergiftung, zum Beispiel mit Erbrechen oder Ohnmacht
  • Verletzungen, zum Beispiel durch einen Sturz
  • Gewalt gegenüber anderen, weil man Aggressionen schlechter zurückhalten kann
  • Kater“ am nächsten Tag mit Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen und Erbrechen
  • Filmriss“: Man kann sich am nächsten Tag an nichts oder nur wenig erinnern
  • Sexualität: Alkohol steigert das Verlangen. Sexuell übertragbare Krankheiten werden weitergegeben und ungewollte Schwangerschaften können entstehen, wenn durch zu viel Alkohol nicht mehr auf die Verhütung geachtet wird.

  • Alkoholabhängigkeit
  • Leberschäden und -erkrankungen: Da Alkohol über die Leber abgebaut wird, schädigt er die Leber
  • Schäden am Gehirn: Konzentration, Gedächtnisleistung, Kritik- und Urteilsfähigkeit leiden. Bei zu viel Alkohol über einen längeren Zeitraum kann sich die Intelligenz verringern oder sogar Demenz entstehen.
  • Übergewicht: Regelmäßig Alkohol zu trinken macht dick, denn er enthält viele Kalorien. Ein Gramm reiner Alkohol enthält 7 Kalorien. Bei Mischgetränken mit Softdrinks kommt noch Zucker hinzu, der auch viele Kalorien enthält.
  • Stoffwechsel: Das Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken, steigt.
  • Herzerkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Schlaganfall
  • Entzündungen an der Bauchspeicheldrüse, der Magenschleimhaut und des Darms
  • Krebs: Die Gefahr an Krebs der Leber, der Speiseröhre, des Darms, im Mund- und Rachen sowie bei Frauen an Brustkrebs, zu erkranken, steigt.
  • Sexualität: Die Fähigkeit, Kinder zeugen zu können, sinkt bei Männern.
  • Veränderung der Persönlichkeit: Depressionen, Unzuverlässigkeit, Reizbarkeit und Eifersucht
Gut zu wissen

Nicht nur der eigene Körper und die eigene Psyche leiden unter zu viel Alkohol, sondern auch andere Personen können Schaden nehmen, zum Beispiel, wenn man betrunken Auto fährt und einen Unfall verursacht.

Da die Behandlung von gesundheitlichen Folgen durch Alkohol viel Geld kostet und es viele Krankheitstage dadurch gibt, sind auch unser Gesundheitssystem und die Wirtschaft betroffen.

Ohne Alkohol geht auch

Auf Social Media gibt es immer wieder Trends, die zu weniger Alkoholkonsum oder Alkoholverzicht anregen. Vielleicht hast du auch Lust, den „Dry January“ oder „Sober October“ auszuprobieren. Bereits einen Monat keinen Alkohol zu trinken, hat Vorteile für dich und deine Gesundheit. Erfahre mehr in unseren Grafiken.

Wusstest du, dass Jugendliche und junge Erwachsene seit einigen Jahren immer weniger Alkohol trinken?

  • Im Jahr 2001 haben noch 87 von 100 Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren mindestens einmal im Leben Alkohol getrunken. Im Jahr 2021 waren es nur noch 57 von 100 Jugendlichen.
  • Außerdem sank die Anzahl der Jugendlichen, die regelmäßig (mindestens einmal pro Woche trinken) von 22 von 100 Jugendlichen im Jahr 2007 auf 9 von 100 Jugendlichen im Jahr 2021.

Keinen Alkohol zu trinken hat viele Vorteile:

  • Besserer und tieferer Schlaf und mehr Energie
  • Verbesserung der Gesundheit und Fitness
  • Erholung der Leber
  • Leichterer Gewichtsverlust, wenn man abnehmen möchte
  • Bessere Haut
  • Bessere Konzentration
  • Unfälle und Gewalt lassen sich vermeiden

Prof. Dr. Hans-Jürgen Rumpf von der Universität zu Lübeck, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie hat diesen Beitrag wissenschaftlich gecheckt.

  • Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) & Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e.V. (DG-SUCHT). (2020). S3-Leitlinie Screening, Diagnostik und Behandlung alkoholbezogener Störungen
  • De Visser, R. O., & Piper, R. (2020). Short- and Longer-Term Benefits of Temporary Alcohol Abstinence During ‘Dry January’ Are Not Also Observed Among Adult Drinkers in the General Population: Prospective Cohort Study. Alcohol and Alcoholism, 55(4), 433–438.
  • Orth, B., & Merkel, C. (2022). Der Substanzkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland. Ergebnisse des Alkoholsurveys 2021 zu Alkohol, Rauchen, Cannabis und Trends. BZgA-Forschungsbericht.
  • Rumpf, H.-J., Wohlert, T., Freyer-Adam, J., Grothues, J., & Bischof, G. (2013). Screening Questionnaires for Problem Drinking in Adolescents: Performance of AUDIT, AUDIT-C, CRAFFT and POSIT. European Addiction Research, 19(3), 121–127.
  • Seitz, H. K., Lesch, O.-M., Spanagel, R., Beutel, M., & Redecker, T. G. (2020). Alkoholabhängigkeit (9. Auflage). Suchtmedizinische Reihe, Band 1. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V.

Letzte Aktualisierung: 23.10.2023