Klimawandel und Ernährung
Essen for Future
Die Folgen der Klimakrise zeigen sich schon heute. Immer heißer werdende Sommer, ausgetrocknete Flüsse, sterbende Wälder sowie Flutkatastrophen gibt es auch schon in Deutschland. Hinzu kommt der Rückgang vieler Tier- und Pflanzenarten, der sogenannten Biodiversität. Auch die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion tragen zur Klimaerwärmung und zur Abnahme der Biodiversität bei.
Essen for Future
Die Folgen der Klimakrise zeigen sich schon heute. Immer heißer werdende Sommer, ausgetrocknete Flüsse, sterbende Wälder sowie Flutkatastrophen gibt es auch schon in Deutschland. Hinzu kommt der Rückgang vieler Tier- und Pflanzenarten, der sogenannten Biodiversität. Auch die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion tragen zur Klimaerwärmung und zur Abnahme der Biodiversität bei.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet die Klimakrise als „die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit.“
Wie hängen die Klimakrise und unser Essen zusammen?
- In der Landwirtschaft und in der Lebensmittelverarbeitung in Fabriken werden viele Treibhausgase ausgestoßen.
- In der Landwirtschaft wird vor allem durch die industrielle Massentierhaltung viel Methan ausgestoßen. Der Anbau von Gemüse und Obst hingegen ist zumeist klimafreundlicher.
- Auch der Boden wird oftmals durch zu viel Düngung belastet.
- Dazu wird oft noch sehr viel Wasser verbraucht. Das führt zu Wasserknappheit.
- Wenn Lebensmittel über weite Strecken transportiert werden, schadet das ebenfalls dem Klima.
Die Landwirtschaft trägt nicht nur zur Klimakrise bei, sie ist auch unmittelbar davon betroffen - zum Beispiel durch Hitze oder Starkregen. Wenn Ernten wegen Trockenheit oder anderen Extremwetterereignissen ausfallen, kann nicht mehr sichergestellt werden, dass alle Menschen genug zu essen haben.
Wie kann ich nachhaltig essen?
- 2019 haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Konzept der „Planetary Health Diet“ veröffentlicht.
- Diese Ernährungsweise zeigt, wie etwa 10 Milliarden Menschen auf der Erde bis 2050 gesund und zugleich klimafreundlich essen können.
- Die „Planetary Health Diet“ soll helfen, sogenannte ernährungsmitbedingte Krankheiten zu verhindern, und zugleich die ökologischen Belastungsgrenzen der Erde zu schonen.
- Im Vordergrund stehen vor allem pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Pflanzenöl.
- Es kommen nur geringe Mengen an Fisch, Fleisch und Zucker vor. Wobei du auch kein Fleisch essen musst.
Zwar gibt es auch Kritik am Konzept der Planetary Health Diet, zum Beispiel zur Umsetzung oder wie sie sich mit verschiedenen Esskulturen vereinbaren lässt. Du kannst sie jedoch als Orientierung für eine klimafreundliche Ernährung verwenden. In vielen Punkten ist sie zudem mit den Ernährungsempfehlungen der DGE vergleichbar.
Was du sonst noch für das Klima tun kannst
- Kaufe regional ein: Achte darauf, woher dein Essen kommt. Kurze Transportwege sind gut für das Klima, denn es werden weniger Treibhausgase ausgestoßen.
- Vermeide Lebensmittelverschwendung: Am besten funktioniert das mit einem genauen Plan, was du an welchem Tag der Woche essen möchtest und dann passend einzukaufen. So kannst du alle eingekauften Lebensmittel rechtzeitig verarbeiten und musst nichts wegschmeißen. Auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum schon abgelaufen ist, sind viele Lebensmittel noch essbar.
- Spare Verpackungsmüll: Viele Produkte wie Obst und Gemüse kannst du auch ohne Verpackung kaufen. Auch mit Mehrwegprodukten kannst du Müll vermeiden.
- Orientiere dich beim Einkauf an Saisonkalendern: Obst und Gemüse haben je nach Sorte unterschiedliche Saisonzeiten im Jahr. Sie müssen in diesen Zeiten nicht lang gelagert werden, was viel Energie kostet. Dabei wird nicht nur das Klima geschont, sie schmecken auch besser und sind meist günstiger. Bei uns findest du Saisonkalender für jede Jahreszeit. Die Saisonkalender wurden uns von unserem Partner diabinfo.de - Das Diabetesinformationsportal zur Verfügung gestellt. Dort findest du aktuelle, neutrale und wissenschaftlich geprüfte Informationen zu allen Formen des Diabetes mellitus sowie zur Vorbeugung von Diabetes.
Noch mehr Wissen: Wie hängen die Klimakrise und unsere Gesundheit zusammen?
- Durch die Klimakrise sind wir öfter extremen Wetterereignissen wie Hitze oder Fluten ausgesetzt. Dadurch können sich bestimmte Krankheitserreger schneller verbreiten, zum Beispiel Durchfall oder Krankheiten, die durch Tiere übertragen werden.
- Auch die Qualität der Luft, die wir atmen, kann etwa durch zu viel Verkehr schlechter werden. Die Schadstoffe in der Luft können Lungenerkrankungen verursachen.
- Durch warme Temperaturen in Winter und Herbst, startet die Pollensaison früher. Allergien können sich dadurch verstärken.
- Durch die zunehmende UV-Strahlung der Sonne kann es zu mehr Fällen von Hautkrebs kommen.
Bestimmte Bevölkerungsgruppen wie etwa alte Menschen, Schwangere und Kinder sind besonders von den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels betroffen.
Dr. Xinting Cai von Helmholtz Munich hat diesen Text wissenschaftlich gecheckt.
- Bundeszentrum für Ernährung. (2020). Ernährung und Klimaschutz [Letzter Abruf 23.10.2023]
- Klima Mensch Gesundheit: Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesundheit [Letzter Abruf 23.10.2023]
- Willett, W., Rockström, J., Loken, B., Springmann, M., Lang, T., Vermeulen, S., Garnett, T., Tilman, D., DeClerck, F., Wood, A., Jonell, M., Clark, M., Gordon, L. J., Fanzo, J., Hawkes, C., Zurayk, R., Rivera, J. A., De Vries, W., Majele Sibanda, L., … Murray, C. J. L. (2019). Food in the Anthropocene: The EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems. The Lancet, 393(10170), 447–492.
- World Health Organization. (2021). Climate change and health [Letzter Abruf 23.10.2023]
Letzte Aktualisierung: 23.10.2023