Nahrungsergänzungsmittel

Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel. Sie enthalten bestimmte Nährstoffe in einer hohen Dosis – also sehr konzentriert.

Die Liste an Nährstoffen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln ist lang:

• Vitamine,
• Mineralstoffe,
• Omega-3-Fettsäuren,
• Proteine

...und so weiter.

Auch Probiotika, Kreatinin oder Inhaltsstoffe von bestimmten Kräutern oder Pflanzen gibt es als Nahrungsergänzungsmittel.

Supplements gibt es in Form von

• Pulvern
• Kapseln
• Säften
• Gels
• Tabletten
• Gummibärchen
• Drops und
• Ampullen

• Nur in Ausnahmefällen kann es sein, dass eine Person Nahrungsergänzungsmittel braucht.
• Bei einem Nährstoffmangel, den eine Ärztin oder ein Arzt vorher feststellt oder für bestimmte Gruppen wie Schwangere oder Veganerinnen und Veganer kann es manchmal sinnvoll sein, bestimmte Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Das sollte man aber nur in Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin tun.
• Mit einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung bekommt dein Körper alle wichtigen Nährstoffe. Außerdem kann der Körper nur eine bestimmte Menge an Nährstoffen pro Tag aufnehmen.
• Schlechte Ernährung kann nicht mit Nahrungsergänzungsmitteln ausgeglichen werden. Das heißt also, dass zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel meistens keinen Nutzen für dich haben.

Bessere Haut, mehr Muskeln, kräftigere Haare und Nägel, Reparatur von Zellen, mehr Leistung und besserer Schlaf: Die Liste an Versprechen der Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln ist lang.

• Nahrungsergänzungsmittel sind keine Medikamente. Man kann also keine Krankheiten damit heilen.
• Im Gegensatz zu Medikamenten, müssen Hersteller von Nahrungsergänzungsmittel die Wirksamkeit und Sicherheit (keine Nebenwirkungen) nicht durch große, wissenschaftliche Studien beweisen.
• Bei den meisten Supplements ist die versprochene Wirkung also nicht durch Studien bewiesen. Es kann sogar zu unerwünschten Wirkungen, wie Magen- und Nierenproblemen oder Wechselwirkungen mit Medikamenten kommen.
• Werbung für Nahrungsergänzungsmittel, die sich auf die Heilung und Verbesserung von Krankheiten bezieht, ist sogar gesetzlich verboten. Zum Beispiel wäre der Satz: „Schokolade hilft gegen Krebs“ verboten.

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass die Inhaltsstoffe der Nahrungsergänzungsmittel oft nicht ausreichend kontrolliert sind, insbesondere wenn sie nicht aus Europa kommen und wenn man sie im Internet bestellt.

Du kannst also oft nicht wissen, was in den Supplements wirklich drin ist. So können zum Beispiel bestimmte Fitness-Nahrungsergänzungsmittel mit Dopingmitteln vermischt sein.

• Wenn du Erfahrungsberichte und Werbung von Influencerinnen und Influencern zu Nahrungsergänzungsmitteln auf Instagram und TikTok siehst, solltest du diese kritisch betrachten.
• Influencerinnen und Influencer werden oft von den Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln dafür bezahlt, diese besonders positiv darzustellen – also Werbung dafür zu machen.

Eine Studie zu Gesundheitsangaben über Nahrungsergänzungsmittel auf Instagram ergab zum Beispiel folgendes:

• Die Forschenden untersuchten insgesamt 4951 Instagram-Posts von 38 Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln. In diesen Posts konnten sie 965 gesundheitsbezogene Angaben identifizieren. Davon waren 39 Prozent, also ungefähr 376 Angaben nicht erlaubt.
• Außerdem sahen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 565 Storys von Influencerinnen und Influencern zum Thema Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel an. Sie konnten dabei 44 Gesundheitsangaben finden, von denen etwa 90 Prozent, also ungefähr 40 Aussagen, nicht erlaubt waren.

Prof. Dr. Barbara Thorand von Helmholtz Munich hat diesen Beitrag wissenschaftlich gecheckt.

Letzte Aktualisierung: 15.02.2024